Schmid erfreut über Wiederwahl Steinmeiers

Bundesversammlung wählt Frank-Walter Steinmeier erneut zum Bundespräsidenten.

Nils Schmid hat als Bundestagsabgeordneter an der Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin teilgenommen, die Frank-Walter Steinmeier erneut mit großer Mehrheit zum Bundespräsidenten gewählt hat. Warum Schmid aus voller Überzeugung für Steinmeier gestimmt hat, erklärte er im Vorfeld auf Nachfrage der Südwestpresse:

Für wen werden Sie bei der Bundespräsidentenwahl ihre Stimme abgegeben? Und warum?

Ich werde Frank-Walter Steinmeier wählen. Ich kenne ihn persönlich und weiß, dass er sich sehr ernsthaft und nachhaltig um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft bemüht – und das halte ich derzeit für die vordringlichste Aufgabe des Bundespräsidenten. Aber gerade auch als Außenpolitiker schätze ich ihn sehr. Sein Einsatz für Frieden oder sein Auftreten in Israel hat Spuren hinterlassen, die Deutschlands Ansehen international gehoben haben.

Wie bewerten Sie die erste Amtszeit und die Amtsführung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier?

Er erhebt die Stimme, wenn es ihm geboten scheint – mit der gebotenen Neutralität und einem guten Gespür für die Themen, die die Menschen umtreiben. Aus der Bevölkerung bekomme ich viele positive Rückmeldungen, die mir zeigen, dass er ein Präsident für alle Deutschen ist. Das spiegelt sich nun auch in der breiten überparteilichen Unterstützung wider.

Hatten Sie sich einen Kandidaten Ihrer Partei gewünscht?

Er fügt sich nahtlos in die Reihe der sozialdemokratischen Bundespräsidenten, die dem Amt alle Ehre machen.

Welche Erinnerungen verbinden Sie mit den bisherigen Bundesversammlungen und den Wahlen des Bundespräsidenten?

Es ist immer wieder ein besonderer Moment, ein Fest der Demokratie – selbst dann, wenn meine Favoriten nicht die Mehrheit bekamen.

Neben den Abgeordneten aus Bundestag und Landtag sind aus Baden-Württemberg unter anderem auch eine Notärztin, ein Astronaut und zwei Fußballtrainier nominiert. Welche Rolle spielen diese eher ungewöhnlichen Mitglieder der Bundesversammlung aus Ihrer Sicht?

Aus meiner Sicht ist das eine wichtige Geste. Als SPD-Landeschef habe ich Wert darauf gelegt, dass die Bandbreite der ganzen Gesellschaft widergespiegelt wurde. Ich erinnere mich zum Beispiel an Katharina Digel aus Reutlingen, die 2012 als damals 19-jährige Jugendgemeinderätin die jüngste Wahlfrau war. Ebenso habe ich Arbeitnehmervertreter vorgeschlagen.

Bisher waren alle Bundespräsidenten Männer. Auch für die kommende Wahl sind bisher mit Bundespräsident Steinmeier und Gerhard Trabert zwei Männer nominiert. Wäre eine Frau als Kandidatin hier nicht wünschenswert? Gibt es aus Ihrer Sicht derzeit geeignete Kandidatinnen? Und weshalb stehen diese nicht zur Wahl?

Die Zeit dafür ist reif, keine Frage. Ich hätte mir schon 2004 Gesine Schwan als Bundespräsidentin gewünscht - und habe sie auch gewählt. Aber jetzt geht es um die konkrete Person Frank-Walter Steinmeier. Ich kann mir momentan keine bessere Wahl vorstellen.

 

Die Fragen stellte Alexander Thomys, Reutlinger Nachrichten/SWP.