Der Nürtinger SPD-Bundestagsabgeordnete Nils Schmid lud zu einer Führung durch die Sonderausstellung „Mit Loki in die Welt“ ins Naturschutzzentrum Schopflocher Alb.
Die Stiftung Naturschutzzentrum Schopflocher Alb zeigt noch bis zum 10. September die Wanderausstellung „Mit Loki in die Welt“ über das Leben und Wirken von Hannelore „Loki“ Schmidt (1919 – 2010), der Ehefrau des ehemaligen SPD-Bundeskanzlers Helmut Schmidt. Die Ausstellung wurde aus Anlass ihres 100. Geburtstages konzipiert.
Loki Schmidt zählt wohl zu Deutschlands berühmtesten Naturschützerinnen, wie Wolfgang Rehm bei seiner Einführung betonte. Rehm ist nicht nur SPD-Mitglied, sondern auch ehrenamtlich im Naturschutzzentrum engagiert. Anschaulich illustrierte er anhand der teils persönlichen Ausstellungsstücke in drei Etappen den Werdegang von Loki Schmidt. Schon als Kind faszinierte sie die Pflanzenwelt, später wollte sie gerne Biologie studieren, was sich ihre Familie aus dem Hamburger Arbeiterviertel aber nicht leisten konnte. So wurde sie Lehrerin und vermittelte Generationen von Kindern auch die Liebe zur Natur. Während des Krieges übernahm sie – selbst noch eine junge Frau – die Verantwortung für evakuierte Stadtkinder. In späteren Jahren nutzte sie ihren Status als Kanzlergattin, um Kontakte zu knüpfen, Spenden zu sammeln und damit Natur zu schützen. Immer wieder ging sie selbst auf Expeditionen, entdeckte dabei sogar neue Pflanzen und einen Skorpion, die nach ihr benannt wurden. Die Idee, eine „Blume des Jahres“ zu präsentieren, stammt ebenfalls von ihr.
„Kindliche Neugier fördern, Bildung für alle ermöglichen und die Natur schützen – Loki Schmidt ist in vielerlei Hinsicht ein sozialdemokratisches Vorbild“, sagte Nils Schmid und dankte dem Naturschutzzentrum dafür, die Wanderausstellung auf die Alb geholt zu haben. „Ich bin sicher, dieser Ort hätte Loki gefallen“. Auch deshalb, weil das Zentrum selbst ein Ort ist, der dem weitsichtigen und zupackenden Handeln politischer Menschen zu verdanken ist – in dem Fall dem Esslinger Landrat und Kreistag. 1989 wurde es als erstes kreiseigenes Naturschutzzentrum in Baden-Württemberg eröffnet.
Dessen Leiter und Geschäftsführer Dr. Marco Drehmann begleitete die SPD-Gruppe um Nils Schmid noch bei einem Rundgang durch den Garten und zum ehemaligen Steinbruch. Anschließend klang die Führung im zugehörigen Café und Biosphärenlädle mit heimischen Produkten aus. Mit Blick auf die befristete Wanderausstellung schloss Schmid, dass sich gerade jetzt ein Besuch des Zentrums als Programmpunkt in den Sommerferien lohne. Entgegen der Befürchtung einer Teilnehmerin lässt es sich auch gut mit dem Bus erreichen – die Haltestelle liegt direkt vor dem Gelände.
INFO
Das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb ist heute eine Stiftung unter der Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg und des Landkreises Esslingen und kann so seit 1996 besichtigt werden. Zweck der Stiftung ist die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie der Betrieb des Naturschutzzentrums.