Der SPD-Bundestagsabgeordnete Nils Schmid besuchte den Zustellstützpunkt der Deutschen Post im Nürtinger Gewerbegebiet Enzenhardt. Anlass war die anstehende Reform des Postgesetzes im Bundestag, aber auch der Wunsch, mit den Verantwortlichen und den Beschäftigten über aktuelle Herausforderungen zu sprechen.
„Auch wenn persönliche Briefe selten geworden sind, freut man sich als Kunde doch fast immer, wenn etwas im Briefkasten liegt – von Rechnungen natürlich abgesehen“, schmunzelt Schmid. Dass die Zustellung meistens schnell und zuverlässig passiere, nehme man als selbstverständlich hin. Doch Schmid weiß aus eigener Erfahrung, was an Logistik und Arbeit dahintersteckt: Einst arbeitete er als Ferienjobber bei der Post – damals noch in beengten Verhältnissen im Postgebäude beim Bahnhof.
Stephan Kirschke, Niederlassungsleiter Deutsche Post DHL Reutlingen konnte seinem Gast zeigen, wie rasant das Paketaufkommen in den letzten Jahren angestiegen ist – und damit die Herausforderungen, vom Platzbedarf angefangen, über die Logistikkette bis hin zur Arbeitsbelastung der einzelnen Mitarbeiter. Deren Interessen formulierte der Betriebsratsvorsitzende, Markus Walker, ganz konkret: „Wir wünschen uns eine Gewichtsgrenze. Schwere Sendungen über 25 Kilogramm stellen eine enorme Belastung für den einzelnen Zusteller dar, besonders für die älteren.“
Mit Blick auf die bevorstehende Postreform herrschte in einem zentralen Punkt schnell Einigkeit. „Wir wollen, dass Unternehmen wie die Deutsche Post, die soziale und ökologische Kriterien erfüllen, keinen Nachteil im Wettbewerb haben. Dazu gehören zum Beispiel Tariflöhne, Betriebsräte oder wirksame Maßnahmen zur CO2-Reduktion“, unterstrich Schmid die Position der SPD.
„Wir freuen uns über das Interesse an unserem Unternehmen und unserer Niederlassung. Der Besuch des Zustellstützpunktes Nürtingen wurde von allen Seiten positiv aufgenommen. Der intensive Austausch in der Gesprächsrunde war sehr interessant und hat mir gezeigt wie wichtig es ist, Einblicke in unsere Betriebsabläufe und unsere Strategie zu gewähren. So konnten wir unter anderem gemeinsam über den hohen Stellenwert der Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen diskutieren", sagt Kirschke.
Beim Rundgang durch den Betrieb erfuhr Schmid im Gespräch mit den Beschäftigten dann noch weitere, ganz konkrete Wünsche. Zum Beispiel, dass man beim Neukauf eines Briefkastens darauf achten möge, dass dieser groß genug ist. „Das ist schließlich auch im Interesse der Kunden“, meinte die Postbotin.
INFO: Im Bereich des Zustellstützpunkts Nürtingen der Deutschen Post arbeiten 110 Beschäftigte, es gibt 65 Zustelltouren und knapp 90 Fahrzeuge, davon die meisten elektrisch. Er gehört zur Niederlassung Reutlingen, deren Bezirk sich bis zum Bodensee erstreckt. Hier werden jährlich über 260 Millionen Briefe und ca. 40 Millionen Pakete zugestellt.