Nils Schmid trifft ukrainische Geflüchtete in Neidlingen

Bei seinem Antrittsbesuch beim Neidlinger Bürgermeister Jürgen Ebler überzeugte sich Nils Schmid vom Engagement der Gemeinde bei der Aufnahme und Unterstützung von ukrainischen Geflüchteten.

Seit dem Einmarsch der russischen Armee fliehen viele Ukrainer und Ukrainerinnen aus ihrem Heimatland und suchen Schutz in anderen europäischen Ländern. Auch in Deutschland sind viele ukrainische Geflüchtete angekommen. In der Gemeinde Neidlingen im Wahlkreis des SPD-Bundestagsabgeordneten Nils Schmid wohnen nun 25 Ukrainerinnen und Ukrainer, hauptsächlich Frauen und Kinder. Anlässlich des Antrittsbesuchs beim neuen Neidlinger Bürgermeister Jürgen Ebler hat sich der Abgeordnete daher nicht nur über fortwährende örtliche Belange wie Wohnraum und Verkehr informiert, sondern auch über die Aufnahme ukrainischer Geflüchteten. Wie gut die Gemeinde ihre neue Aufgabe meistert, konnte Nils Schmid beim Gespräch mit zwei geflüchteten Ukrainerinnen, ihren Neidlinger Gastgebern, der Gemeindepfarrerin Ute Stolz und dem Bürgermeister erfahren.

Der Bürgermeister Jürgen Ebler betonte, die Gemeinde Neidlingen sei jetzt selbst die Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete und für Unterbringung, Erfassung und Behördengänge der Schutzsuchenden verantwortlich. Um die Unterbringung und Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten zu organisieren, hat die Gemeinde daher zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde das Netzwerk „Neidlingen hilft!“ ins Leben gerufen. Dabei wirken die verschiedenen Stützen des Gemeindelebens mit: Gemeinde, Kirchengemeinde, Grundschule und Kindergarten, Deutsches Rotes Kreuz, Feuerwehr und Vereine. Das Netzwerk ist dabei in vier Teilen organisiert, nämlich Begegnungscafé, Sprache und Schule, Sport und Vereine sowie Patenschaften. Pfarrerin Ute Stolz, die mit der zweiten Gemeindepfarrerin Inga Kaltschnee Teil des Netzwerks ist, will die Türen dort aufmachen, wo sie aufgemacht werden können. Sie betonte aber, dass die Menschen in ihrer Hilfsbereitschaft nicht überfordert werden dürften. Die Hilfen für die ukrainischen Geflüchteten müssten langfristig gedacht werden.  

Angesichts der Hilfsbereitschaft der Neidlinger betonte Nils Schmid noch einmal die enge Verbindung zwischen dem Wahlkreis Nürtingen und der Ukraine, wo die drei Fildergemeinden Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern mit der Stadt Poltawa eine langjährige Städtepartnerschaft haben. In den letzten 30 Jahren seien starke zwischenmenschliche Kontakte zwischen der Ukraine und Deutschland beziehungsweise der Ukraine entstanden, die Akteure seien eng zusammengewachsen.

Die Neidlinger Bürger und Vereine helfen derweil, wo sie können. So hätten verschiedene Wohnungseigentümer bisher leerstehende Wohnungen den ukrainischen Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Der Kegelclub „Eintopf“ wie auch beispielsweise der Schwäbische Albverein haben Geld gesammelt, um etwa eine Waschmaschine zu kaufen. Die ukrainische Ex-Partnerin des Lammwirtes hilft via Smartphone bei Übersetzungen. Die Gemeinde und Kirche unterstützen mit kleinen Soforthilfen. Den Bundestagsabgeordneten beeindruckten die großartige Hilfsbereitschaft und das private Engagement der Neidlinger.

Auch Ulrich Hepperle und Michaela Assfalg sind aktiv geworden und haben Anna K. und ihre Tochter Myroslava sowie Tetiana P. bei sich aufgenommen. Der Kontakt wurde dabei über Bekannte hergestellt, die ebenfalls eine ukrainische Familie beherbergen. Sie berichten von einem harmonischen Miteinander, essen gemeinsam und unternehmen Ausflüge zusammen. Aber sie wünschen sich auch mehr Unterstützung: So gibt es viele komplizierte Formulare für die Behörden nur auf Deutsch. Zumindest eine englische Übersetzung wäre hilfreich, um die teils komplizierten Inhalte verständlich zu machen. Zudem warten die Ukrainerinnen seit drei Wochen auf Ihre Anmeldepapiere. Bürgermeister Ebler versprach notfalls nachzuhaken. Anna K. ist vor allem ein Kindergartenplatz für ihre fünf-jährige Tochter ein großes Anliegen. Außerdem möchten beide Ukrainerinnen wieder arbeiten gehen.