Werner-Weinmann-Preis 2020

Für den „Grüffelo“ vom AHC Sielmingen.

(pm) Es war im wahrsten Wortsinn eine Ehrensache: Die Gremien der Stiftung waren sich einig, die feierliche Preisverleihung des Werner-Weinmann-Preises 2020, die vor zwei Jahren Corona zum Opfer fiel, an den Akkordeon- und Handharmonika-Club Sielmingen e.V. in diesem Jahr nachzuholen. Stiftungsratsvorsitzende Susanne Kränzle freute sich, die Preisträger und Gäste im Bürgerzentrum Bernhausen begrüßen zu können. Gerade beim bürgerschaftlichen Engagement komme es auf persönliche Begegnung an. Der Vorsitzende des Stiftungsvorstands Dr. Nils Schmid würdigte, mit welch großem Engagement der AHC Jahr für Jahr ein generationenübergreifendes Theaterprojekt auf die Beine stellt - und zwar rein ehrenamtlich. Beworben hatte sich der Verein mit dem Stück „Die Maus und der Grüffelo“ nach dem bekannten Kinderbuch, in dem die vermeintlich schwache Maus mit List das gefährliche Monster das Fürchten lehrt.

Was alles hinter solch einem Projekt steckt, veranschaulichte die AHC-Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit, Michaela Albat, in einer Präsentation: Musik, Regie, Bühnenbild, Kostüme bis hin zur Bewirtung bei der Aufführung erfordern großen Einsatz fast aller Mitglieder. Auch das Zusammenspiel von 3- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen auf der Bühne, darunter Menschen mit Behinderungen und Flüchtlingskinder, erfordert Geduld, Zeit und Mühe, wie die anwesende Regisseurin Jessica Ott bestätigen konnte. Doch die Freude dabei und die positive Erfahrung der gemeinsamen Aufführung machten dies mehr als wett.

Daran knüpfte Prof. Dr. Regula Rapp in ihrer Festrede an, bis April Rektorin der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, jetzt Rektorin der Barenboim-Said Akademie Berlin. Deren Gründung geht auf das West-Eastern Divan Orchestra mit palästinensischen und israelischen Musikern zurück. Weniger die Musik als solche, sondern das gemeinsame Musizieren überwinde alle Grenzen und erzeuge einen Kitt für unsere Gesellschaft. Eine Erfahrung, die sie auch bei der Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker international gemacht habe. Sie würde es deshalb begrüßen, wenn die Hürden für das Publikum gesenkt würden, daran teilzuhaben. So sei beispielsweise der kostenfreie Eintritt in die Landesmuseen ein voller Erfolg gewesen, der auch ein neues Publikum anlockte. Der Eintritt frei, die Hürden niedrig, das Niveau hoch: Diesen Anspruch habe auch der AHC Sielmingen umgesetzt, und der große Zuspruch und Erfolg sei eine tolle Bestätigung.

Eine Kostprobe seines Könnens bot ein Ensemble des AHC, welches unterschiedlichste Stücke in hoher Qualität spielte. Goetz Weinmann, stellvertretender Vorsitzender der Werner-Weinmann-Stiftung, sah sich bei der Übergabe der Urkunde und des symbolischen Schecks an die Preisträger noch einmal vollauf bestätigt: “Es war die absolut richtige Entscheidung! Auch, die Preisverleihung feierlich nachzuholen.”

Die Werner-Weinmann-Stiftung verleiht einmal im Jahr für außergewöhnliches bürgerschaftliches Engagement den Werner-Weinmann-Preis.Die Stiftung wurde 2003 zu Ehren des verstorbenen Landtagsabgeordneten, Kommunalpolitikers und Unternehmers Werner Weinmann gegründet. Weitere Informationen unter:
www.werner-weinmann-stiftung.de