Marode Sporthalle und Schulgebäude stellen Gemeinde Neckartenzlingen vor große Herausforderungen

Die Nürtinger Jusos haben eine Besichtigung der maroden Neckartenzlinger Auwiesenturnhalle mit Bürgermeisterin Melanie Braun, SPD-Bundestagsabgeordneten Nils Schmid und SPD-Landtagsabgeordneten Nicolas Fink organisiert.

Löcher in der Hallendecke, Toiletten und Duschräume, die nicht mehr benutzt werden dürfen, Efeu, der durch die Fenster im Keller wächst; die Zeichen des Verfalls der Auwiesenturnhalle am Neckartenzlinger Schulzentrum sind deutlich zu sehen. Weil Sporthallen aber gerade für Jugendliche als Begegnungsräume eine wichtige Rolle spielen, haben die Jusos der Region Nürtingen ein Treffen mit Bürgermeisterin Melanie Braun, dem Esslinger SPD-Landtagsabgeordneten Nicolas Fink und dem Nürtinger SPD-Bundestagsabgeordneten Nils Schmid vor Ort organisiert, um über Lösungsansätze zu sprechen. SPD-Gemeinderat Jochen Baral, der sich als 1. Vorsitzender der TTF Neckartenzlingen mit dem Hallengeschehen bestens auskennt, führte die Gruppe durch die Auwiesenturnhalle und in das seit längerem geschlossene Hallenbad und zeigte die Probleme auf.
 

Dass die 60-jährige Auwiesenturnhalle stark sanierungsbedürftig ist, ist nicht neu. Pläne für einen Neubau gibt es seit langem. 2020 wurde nach einem zweijährigen Architektenwettbewerb eine Planung für eine Sporthalle vorgestellt. Dabei haben sich die ursprünglich anvisierten Kosten von 6 Millionen auf 18 Millionen Euro verdreifacht. Das ist teuer, trotz Landesförderung. Dazu kommt, dass nicht nur die Auwiesenturnhalle in schlechtem Zustand ist. Auch einige andere Schulgebäude des Schulzentrums müssten dringend saniert werden. Zu viel für eine kleine Gemeinde wie Neckartenzlingen mit einem jährlichen Haushaltsvolumen von 20 Millionen Euro waren sich alle Anwesenden einig. Aber auch mit einer finanziellen Unterstützung durch die umliegenden Gemeinden, aus denen ein großer Teil der 1700 Schüler kommt, wäre eine Sanierung der Gebäude nicht machbar, betonte Bürgermeisterin Braun. Sie forderte daher eine Sanierungsförderung des Landes für Schulbauten. Bisher würden nur Neubauten gefördert. Zudem sollten die Kosten für Schulbauten gerechter verteilt werden, die müsse im Gesetz über den kommunalen Finanzausgleich (FAG) geregelt werden. 
 

Nicolas Fink, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion unterstützte den Wunsch nach einer Landesförderung und wies darauf hin, dass im Land Baden-Württemberg durchaus Geld für Sanierungen von Schulgebäuden vorhanden sei. Gerade bei den hohen Baukosten müssen Sanierungen durch das Land bezuschusst werden. Nils Schmid, ehemaliger Wirtschaft- und Finanzminister von Baden-Württemberg betonte, dass hier eben nicht nur das Geld, sondern der politische Wille zentral sei.

Einer der Gründe, warum der Hallenneubau so teuer wird, ist, dass die neue Sporthalle nicht nur Platz für Schul- und Vereinssport bieten soll, sondern auch Räume für die Schulsozialarbeit und einen Jugendtreff. Tim Reeth, Vorsitzender der Nürtinger Jusos, betonte, dass Sporthallen als sozialer Mittelpunkt oft unterschätzt würden. Es sei daher wichtig, dass kommunale Infrastruktur gerade für junge Menschen erhalten bleibe.

In frühestens drei Jahren könnte endlich eine neue Halle stehen, in der dann die Neckartenzlinger Tischtennisfreunde und die Handballer wieder mit gutem Gefühl Turniere veranstalten können. Jugendliche könnten dann nicht nur gemeinsam Sport machen, sondern auch die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit wahrnehmen.