Klimaanpassung

Esslingen erhält Bundeszuschuss

Schmid: „Diese Maßnahme wird in der Stadt sichtbar und spürbar sein“

Der Antrag der Stadt Esslingen auf finanzielle Unterstützung des Bundes bei ihrem „Klimabaumprojekt“ wurde in voller Höhe bewilligt. Dies teilt der Nürtinger Bundestagsabgeordnete Nils Schmid mit, der für die SPD auch den Wahlkreis Esslingen betreut. 

Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Haushaltsausschusses des Bundestags am heutigen Mittwoch (5.6.2024). Demnach erhält Esslingen eine Förderung von 75%, bei kalkulierten Gesamtkosten von 3 Millionen Euro beträgt der Zuschuss damit 2,25 Millionen. Das Geld kommt aus dem Fördertopf „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Die Stadt will damit ein Konzept umsetzen, um in den klimatisch besonders belasteten Esslinger Tallagen Flächen zu entsiegeln, zu begrünen, Regenwasser aufzunehmen, klimaresiliente Bäume zu pflanzen sowie Schattenwege oder Klimaoasen anzulegen.

„Wir stehen gerade unter dem Eindruck des Hochwassers. Solche Extremwetterereignisse häufen sich als Folge des Klimawandels. Die Ampel-Koalition hat ehrgeizige Ziele, um den Klimaschutz voranzubringen. Daneben sind aber auch konkrete Maßnahmen sinnvoll und wichtig, um sich hier bei uns vor Ort an die Folgen des Klimawandels anzupassen“, erklärt Nils Schmid die Intention des Förderprogrammes. „Es freut mich deshalb sehr, dass der Bund ein Projekt der Stadt Esslingen unterstützt, das inmitten der Stadt für die Bürger sichtbar und spürbar sein wird. Entsiegelte Flächen und etwa 100 zusätzliche Bäume werden Schatten spenden und Feuchtigkeit länger im Boden halten“, so der SPD-Abgeordnete, der sich bei seinen Fachkollegen für den Esslinger Antrag eingesetzt hatte.

Die SPD im Esslinger Gemeinderat hatte im Herbst 2023 einhundert zusätzliche Bäume für die Innenstadt beantragt. Daraufhin hat die Stadtverwaltung dargelegt, dass das nur dann möglich ist, wenn der Förderantrag an den Bund erfolgreich ist. Das Grünflächenamt verwies nicht nur auf die Kosten für einen zusätzlichen Baum von rund 15.000 Euro, sondern auch auf den gestiegenen Aufwand, zum Beispiel für die Bewässerung. Während junge Bäume früher ungefähr drei Jahre lang bewässert werden mussten, werden dafür heute sechs Jahre veranschlagt. Bei hoher oder lang anhaltender Hitze müssen zudem auch ältere Bäume intensiv gegossen werden. 

Mit ausschlaggebend für die Bewilligung war nach Ansicht von Schmid aber nicht nur die Absicht Bäume zu pflanzen. Vielmehr habe die Stadt ein umfassendes Konzept vorgelegt, bei dem Aspekte wie Biodiversität, Barrierefreiheit, Bürgerbeteiligung bei der Standortwahl, Wassermanagement oder nachhaltige Mobilität, um nur wenige zu nennen.

INFO:

Mit dem 2020 vom Bundestag aufgelegten Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ werden Städte und Gemeinden durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) bei der klimagerechten Stadtentwicklung unterstützt. Im Rahmen des Programms werden u. a. die Ertüchtigung von Park- und Grünanlagen, die Entsiegelung, die Begrünung von Frei- und Verkehrsflächen oder Maßnahmen zur Stärkung von Biodiversität gefördert. Das Programm wird finanziert aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds (KTF). In der jetzigen Förderrunde wurden insgesamt 53 Projekte bundesweit ausgewählt, die im Förderzeitraum bis 2027 umgesetzt sein müssen.